Pils-Bräu Pils

Pils-Bräu Pils

von: Bierblog

erstellt am: 31.12.2022

Wenn eine Brauerei den Namen “Püls” trägt, dann liegt es ja irgendwie nahe, ein Bier nach Pilsener Brauart anzubieten. Phonetisch sind Püls und Pils ja nah beieinander. Warum aber überhaupt ein Pils probieren, wo ich doch andere Biersorten bevorzuge? Ganz einfach: es kommt aus Franken und von dort hatte ich inzwischen das eine oder andere leckere Pils. Ich hoffe einfach auf mehr.

Da die Flasche selbst mir mal wieder nichts verraten will, muss die Brauerei-Website herhalten:

Ein Premium-Pils für höchste Ansprüche, harmonisch feinherb mit edlem Charakter und feiner Hopfenblume.

Charakter: elegantes, hopfenbetontes, feinherbes Bier

Geschmack: elegant, rezent, frisch, schlank, harmonisch, betont feinherbe weiche Bittere, mit feiner Hopfennote

Farbe: hellgelb, klar

Mal schauen, was “elegant” im Kontext von Bier heißen könnte.

Pils-Bräu Pils

Farbe: Korngelb, aber es wirkt ein bisschen trüb, bzw. nicht so klar filtriert wie in Industriebrauereien. Ein guter Beginn.

Geruch: Ohhhhh, das riecht ganz klar wie ein Pils. Wer hätte es gedacht? Feinherbe, an Kräuter und feuchtes Heu erinnernde Hopfendüfte, dahinter honigartiges Malz. Je nachdem, ob sich beides geschmacklich die Waage halten kann, wird mir das Bier gefallen oder eher nicht.

Schaum: So eine stabile Schaumkrone erlebe ich bei einem Pils selten. Richtig gute Arbeit.

Einstieg: Im Antrunk überraschend karamellig und süß. Ziemlich spritzig und mit etwas Zitrus im zweiten Gang. Von Bittere noch gar nichts zu spüren, von daher geht es recht harmlos los.

Auf der Zunge: So bleibt es. Ein süßliches, absolut malzbetontes Trinkvergnügen haben wir heute im Glas. Bis hier könnte es auch locker als bayerisch helles Lager oder Export durchgehen. Für ein Pils hat es nämlich einen geradezu kräftigen Körper und ist beinahe vollmundig, aber nur beinahe. Letztendlich ordne ich es noch gerade so als leichtes Bier ein. Ganz zum Schluss in den hinteren Gaumenregionen schleicht sich dann so langsam auch der Bitterhopfen heran.

Abgang: Doch der Hopfen bleibt blass und das ist in diesem Fall gut so. Feinherb endet das Bier und bleibt trotzdem süffig. Ein erfrischender Durstlöscher, dessen Aroma auch überzeugt.

Fazit: Ich musste meinen Text jetzt gerade noch einmal selbst lesen, denn ich kann es kaum glauben. Ich habe ein Pils gefunden, an dem ich nichts auszusetzen habe. Vielleicht bin ich heute einfach nur besonders durstig (warm genug ist es heute ja), aber gerade passt schlichtweg alles. Vielleicht ist das alles auch bedingt durch den Geist des herannahenden neuen Jahres. Ein schöner Abschluss für ein erneut turbulentes Jahr und eine würdige Nummer 500 hier im Blog. 10/10.

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