Alte Liebe Dunkle Weisse

Alte Liebe Dunkle Weisse

von: Bierblog

erstellt am: 21.01.2022

Dunkles, naturtrübes Hefeweißbier aus dem Hopfenland Hallertau. Hopfenland. Klingt nach einem guten Urlaubsziel. Heute also die alte Liebe vom Weißbierbrauer Kuchlbauer (das reimt sich!), eigenem Bekunden nach ein Weißbierspezialist. All diese Informationen nur von der Vorderseite der Flasche, aber da hört es nicht auf. Auch die Rückseite hat wichtige Informationen parat:

Bayerische Bierkultur und Kunst in einer der ältesten Brauereien der Welt: Entdecken Sie in Kuchlbauer’s Bierwelt Interessantes und Amüsantes rund um’s Bier und genießen sie das reizvolle Ambiente des Kuchlbauer Turmes! Ein Hundertwasser Architekturprojekt, geplant und bearbeitet von Architekt Peter Pelikan.

Was die nicht alles haben! Ich würde aber gern mehr zum Bier in der Flasche erfahren. Tatsächlich findet sich sogar eine Information dazu auf der Website inklusive YouTube Video:

„Die perfekte Wahl für Liebhaber von dunklen Bieren“. Die sorgfältige Komposition aus Weizenmalz und schonend gerösteten Spezialmalzen aus der Region verleiht unserer ALTEN LIEBE eine schwarz-rote Mahagonifarbe und ein großes Geschmacksbukett. Beim Geruch dominieren Kakao sowie Karamellaromen. Der Duft bestimmt angenehm das Geschmackserlebnis und verbindet sich mit Bananen- und Mangoaromen sowie einem Hauch von Muskat und Vanille zu einem vollmundigen, süffigen Weissbiergenuss mit kräftiger Schaumstruktur. Genuss-Empfehlung: Ein exzellenter Begleiter zu deftigen Mahlzeiten, Wildgerichten, kräftigem Käse, geräuchertem Fisch, zur Brotzeit oder zu Schokoladenkuchen.

Nicht schlecht, schade, dass ich außer Käse gerade nichts von den angegebenen Mahlzeiten zur Hand habe. Ich kann es ja mal probieren. Ein schokoladiges Weizen klingt jedenfalls schon mal sehr gut. Genug des Vorgeplänkels, jetzt wird getrunken.

Alte Liebe Dunkle Weisse

Farbe: Dunkles Kastanienbraun, hefetrüb, hier und da mit einem rötlichen Schimmer versehen. Auf dem Foto wirkt es etwas dunkler, als es tatsächlich ist.

Geruch: Die Vanille kam mir schon beim Eingießen entgegen. Bananig-hefig natürlich und die Röstmalze duften ebenfalls intensiv, an dieser Stelle aber eher nach Kaffee, als nach Schokolade oder Karamell, so dass man im ersten Moment an ein bananiges Stout denken könnte.

Schaum: Leicht gebräunt und genauso stabil, wie er bei einem Weizen sein sollte und das obwohl er außen sogar einige größere Poren aufweist.

Einstieg: Es prickelt gar kräftig und ist süßer als vom Geruch her erwartet. Karamell und Schokolade setzen zu diesem frühen Zeitpunkt bereits eine - Achtung, jetzt kommt es - deutliche Duftmarke. Auch das typische Hefearoma eines Weizens lässt sich nicht leugnen, aber die Brauer haben sich offenbar größte Mühe gegeben, hier ungewöhnliche Akzente zu setzen.

Auf der Zunge: Noch schokoladiger, hinzu kommt Nuss, wenn auch keine Muskatnuss (jedenfalls nicht für mich) und ein Hauch von dunklen Trauben. Geschmacklich bleibt vom Kaffeegeruch aber nichts übrig, was mir natürlich gefällt, denn so wird das Bier nicht bitter, sondern bekommt sogar so eine Art Schwarzbrotcharakter, stets mit Hefe, das will ich nicht unterschlagen. Weizenbiertypisch ist auch, dass man vom Hopfen eher nichts bemerkt. Gibt es denn was zu kritisieren? Die einzige Kleinigkeit, die mir bislang auffällt, ist die etwas zu starke Säuerlichkeit. Mehr Säure als Frucht könnte man sagen. Das mag Absicht sein, ich hätte es mir jedoch noch bananiger gewünscht.

Abgang: Ein vollmundiger, aber immer noch etwas zu saurer Abtrunk. Süffig ist es trotzdem.

Fazit: Ich habe nebenbei mal ein paar Käsewürfel gegessen, um das Zusammenpassen von Bier und Speise auszuloten. Mit steigendem Konsum beider Komponenten gefiel mir die Kombination immer besser. Von daher: des passt scho! Auch das Bier passt. Ein ausgezeichnetes dunkles Weizen, dass ein paar Dinge klassisch macht und ein paar Dinge anders. Tatsächlich könnten auch diejenigen, die sonst kein Hefeweizen trinken, mal einen Schluck wagen (auch wenn es vermutlich immer noch zu hefig dafür ist). Für mich hätte es ruhig noch fruchtiger sein dürfen. Die angekündigte Mango war wohl eher eine Zitrone, aber was soll’s. Gut geschmeckt hat es trotzdem. 8/10.

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