Nicht zu fassen, dass ich bislang so wenig irisches Bier bzw. Biere irischer Machart hier im Blog hatte. Das ändert sich heute mit dem Kilkenny Irish Red, dass ich bereits vor vielen Jahren direkt in Irland kennen lernen durfte. Die Erinnerung daran ist gut und ich bin aufs Äußerste gespannt, ob sich der vergangene Eindruck heute bestätigt. Mein Geschmack hat sich seit damals immerhin stark verändert, aber wir haben hier ein rotes Bier. Das lässt hoffen.
Kilkenny wird in der Guinness Brauerei in Dublin gebraut. Durch die Verwendung mild gerösteter irischer Gerste entstehen die charakteristische Farbe und das vollwürzige Aroma.
Was heißt denn vollwürzig? Finden wir es heraus.
Farbe: Dunkler als ich es in Erinnerung hatte. Dunkles, rotes Braun.
Geruch: Zunächst vor allem malzig, dann die Frucht und Säure. Zum Schluss etwas Rauch, so dass es würziger wirkt.
Schaum: Die instabile Schaumkrone entspricht meiner Erinnerung. Ganz schnell fort, wie weggeblasen.
Einstieg: Pflaumig, traubig, ein Schuss Schokolade. Malzig süß, karamellig. Die ganze Palette Süßigkeiten.
Auf der Zunge: Ungefähr auf diesem Level bleibt es. Die Süße nimmt zwar etwas ab, aber die Aromenvielfalt bleibt bestehen und die einzelnen Bestandteile ergänzen sich ziemlich gut. Man merkt überhaupt nicht, dass dieses Bier von obergäriger Sorte ist, da es quasi keine Ester-Noten zu schmecken gibt. Zudem ist es stark gehopft, so dass es weiter hinten im Gaumen durchaus herb werden kann. Erinnert an Altbier, weil es auch einen leicht alkoholischen Touch hat, der aber kaum stört.
Abgang: Noch etwas herber, aber weiterhin süffig, dafür sorgen die Malze, die ruhig noch etwas kräftiger sein dürften.
Fazit: Ich bin kein großer Ale-Kenner, aber dieses schmeckt mir auf jeden Fall besser als viele Pale Ales. Sicher könnte es noch besser sein, aber für den Abend im Irish Pub wäre es meine erste Wahl. 7/10.