Es geht in die 2. große Kellerbierwoche. Den Anfang macht das Lübzer Kellerbier, laut Flasche eine Spezialität zum 140. Geburtstag, ungefiltert, naturbelassen, mit feiner, fruchtiger Note. Dazu gibt es noch a bissl was Geschichtliches, aber wenig Interessantes und den Hinweis auf das klare Brauwasser aus dem Lübzer Tiefenbrunnen. Ich frage mich, ob es obergäriger Brauart ist, was mich etwas an das Lübzer Landbier, das leider vor ein paar Jahren in der Produktion eingestellt wurde, erinnern würde.
Farbe: Rötlich und man kann nicht durchgucken, ungefiltert stimmt also.
Geruch: Leicht karamellig bis honigartig, sehr würzig, sprich Aromahopfen. Außerdem leichte Fruchtdüfte bemerkbar.
Schaum: Grobporig und sehr schnell weg.
Einstieg: Gut portionierte Kohlensäure, fruchtig-saure aber auch leicht süße Aromen umschmeicheln die Zungenspitze. Es wirkt frisch.
Auf der Zunge: Angenehmes Fruchtaroma, ich kann freilich nicht rausschmecken, ob es obergärig gebraut wurde. Weizenmäßig schmeckt es nicht. Hat eher Malz - und Gerstenaroma zu bieten, aber ordentlich. Ein bisschen wie ein fruchtiges stück Brot. Kann sich nicht so recht entscheiden, was es sein will. Der Körper ist sämig, aber das Bier bleibt dennoch erfrischend.
Abgang: Herber, aber nicht wirklich bitter, Vollkornaroma und auch ein bisschen … Lakritze?
Fazit: Ganz solide von der Lübzer Brauerei. Mit dem Landbier, das mir damals gut gefiel, kann ich es heute nicht mehr vergleichen. Ich würde es aber wieder trinken, denn es handelt sich um ein sehr ordentliches Kellerbier nach meinem Geschmack. Leicht fruchtig, hier und da etwas süßlich, volles, brotiges Aroma, wenn auch nicht so vollmundig wie manch andere Kellerbiere. Dennoch, das könnte Lübzer öfter mal brauen. 7/10.