Auf meiner regelmäßigen Pirsch durch den Supermarkt meines Vertrauens, fiel mir ein alter Bekannter in die Hände: Das Lübzer Schwarzbier. Jenes hatte ich vor ein paar Jahren auf einer Geburtstagsfeier vom Fass genießen dürfen und habe es ganz gut in Erinnerung behalten. Dennoch muss es sich nun noch einmal meiner knallharten Analyse unterziehen. Immerhin sind einige Jahre ins Land gezogen und weitere Biere gekostet worden. Also los.
Farbe: Es wirkt eher dunkelbraun, als richtig schwarz.
Geruch: Für ein Schwarzbier riecht es erstaunlich fruchtig, außerdem hopfig und ein wenig säuerlich.
Schaum: Feinporiger Schaum, der mich beim Einfüllen mit seiner Schnelligkeit fast überfordert hätte. Hält sich gut und bleibt auch später noch als dünner Film auf dem Bier.
Einstieg: Sehr mild, das Röstmalz scheint durch, wenig Kohlensäure und gar nicht fruchtig, im Gegensatz zum Geruch.
Auf der Zunge: Es kribbelt nun minimal mehr. Die Röstmalznote wird stärker, ein bisschen fruchtig kommt es mir nun doch vor. Säuerlich und sämig, aber nicht vollmundig. Geschmacklich gibt es hier leider wenig zu entdecken, es wirkt dünn und ein bisschen unausgewogen. Es entwickelt sich einfach nicht. Hinzu kommt eben diese Kaffee-Bittere, die ich persönlich nicht sonderlich mag. Dadurch ist es für mich auch nicht süffig.
Abgang: Schmeckt ziemlich nach Kaffee.
Fazit: Solides, aber doch eher durchschnittliches Schwarzbier. Absolut unspektakulär, kann also den Eindruck, den ich beim ersten Kontakt hatte, nicht bestätigen. Vielleicht eines dieser Biere, die aus dem Fass eben wesentlich besser schmecken. Aber ob Fass oder nicht: Wer bisher kein Schwarzbier mochte, wird auch durch dieses nicht bekehrt. Kann man trinken, muss man aber nicht. 5,5/10.