Störtebeker Scotch Ale

Störtebeker Scotch Ale

von: Bierblog

erstellt am: 22.07.2018

Und jetzt ist es da, das große Finale der Störtebeker Woche! Für den Abschluss habe ich mir etwas doch recht besonders wirkendes aufgehoben: das Scotch Ale. 9% Alkohol und einen torfig-malzigen Geschmack verspricht mir die Flasche. Britsches Whiskymalz soll es beinhalten, bernsteinfarben sein und einen starken Körper besitzen. Außerdem mit dabei: eine leichte Herbe und komplexe Aromen, was immer das auch bedeuten soll. Es klingt auf jeden Fall interessant.

Ich kann schon vor dem Probieren feststellen, dass da enormer Druck auf der Flasche war. Es sprudelte nur so aus ihr heraus. So einen Unfall hatte ich seit Jahren nicht.

Farbe: Bernsteinfarben passt. Erinnert an den einen oder anderen Scotch, denman so kennt.

Geruch: Rauchig, schinkig. Das kommt mir zuerst in den Sinn. Erinnert jemand sich an das Aecht Schlenkerla? So ähnlich riecht es.

Schaum: Das Bier gewinnt eindeutig den allvoll.de Award für die am schnellsten verschwindende Schaumkrone. Ich konnte sie nicht mal fotografieren. Nur beim Eingießen kräuselte sich etwas auf der Oberfläche aber verschwand sofort wieder. Man hätte also tatsächlich den Eindruck, Whisky im Glas zu haben, wären da nicht die wenigen Kohlensäurebläschen, die hier und da emporsteigen.

Einstieg: Hmm, gar nicht so einfach zu beschreiben. Es ist leicht rauchig, aber nicht so schinkig wie das typische Rauchbier. Es ist schon hier etwas herb, ein wenig säuerlich und ansteigend torfig. 

Auf der Zunge: Es brennt ein bisschen. Das muss der Whisky sein, den die da klammheimlich reingegossen haben. Kleiner Scherz… Jedenfalls stimmt das mit dem starken Körper. Es ist stark, es ist nun sogar äußerst torfig. Definitiv kein Frauenbier. Ich meine noch etwas Honig und minimal Vanille herauszuschmecken. Der Rauch bleibt auch, aber hintergründig. Wie schon gesagt: kein Schinkenbier.

Abgang: Hätte ich mir schlimmer vorgestellt. Klar wird es hier herber, etwas Kaffee sogar, aber für einen kurzen Augenblick wirken das erste Mal alle Aromen harmonisch zusammen und bilden einen gelungenen Abtrunk, der aber bei zu viel Hochgenuss ganz bestimmt Sodbrennen verursacht. Ich weiß nicht, ob es süffig ist. Ich bekomme es gut runter, aber das ist hier schon eine Sache, die man mögen muss.

Fazit: Wer torfige, rauchige Whiskys mag, könnte auch dieses Bier mögen. Allerdings ist das hier wirklich mehr denn je eine Frage des persönlichen Geschmacks. Kein leichtes Bier. Nichts für zwischendurch, denn hier gibt es viel zu entdecken. Vielleicht könnte man auch ganz staatsmännisch eine Zigarre dazu rauchen, sich mit Katze auf dem Schoß in seinen Ledersessel zurücklehnen und bei Kerzenlicht mit mysteriösen Gestalten in Kutten um sich herum planen, wie man die Weltherrschaft an sich reißt, aber ich schweife ab. Ich mag das Bier größtenteils, auch wenn es irgendwie gar kein richtiges Bier mehr ist. Ich mag auch Whisky und das kam mir hier sehr gelegen, obwohl es mir hier stellenweise schon zu torfig wurde.. Nicht für jeden etwas, aber zur Probe kann man es ruhig mal mitnehmen. 7,5/10.

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